Anpassung an Klimawandel

Anpassungsbedarf

Klima ist Wetter - allerdings verstanden als statistischer Durchschnittswert über jeweils 30 Jahre. Insofern kann aus kurzfristigen Wetterphänomenen nicht unmittelbar auf eine Veränderung des Klimas (also der Statistik über Jahrzehnte) geschlossen werden.

 

Betrachtet man die Statistik, so hat sich laut IPCC die weltweite Durchschnittstemperatur zwischen 1880 und 2012 um 0,85° C erhöht. Das klingt nicht nach viel. Viel wird es dann, wenn man weiß, dass der Unterschied zwischen einer Eiszeit und einer Warmzeit ungefähr 4° C sind. Die Erde befindet sich derzeit in einer Warmzeit und es wird verhältnismäßig schnell wärmer.

 

Gerne wird das Argument bemüht, dass es auf der Erde schon mal viel wärmer gewesen sei. Das ist richtig - allerdings beherrschten da auch Dinosaurier die Erde. Das Problem ist also nicht der Klimawandel an sich, sondern die enorme Geschwindigkeit, mit der er abläuft. Diese macht es für Tiere und Pflanzen (und ggf. uns Menschen) schwierig, uns per Evolution an die neuen Bedingungen anzupassen.

 

Wichtig ist daher, sich gerade bei Maßnahmen mit langen Laufzeiten (Land- und Waldbewirtschaftung, Bauwerke, Tourismus, etc.) bereits heute Gedanken zu künftigen Klimaeinflüssen zu machen. Da niemand exakt vorher sagen kann, was auf uns zukommt, macht es Sinn, Maßnahmen so zu planen, dass sie bei unterschiedlichen Szenarien erfolgreich sind.

 

Möglicher Anpassungsbedarf (nicht abschließend) könnte entstehen durch:

  • Reduzierung oder andere Verteilung der Niederschläge inkl. Häufung von Extremwetterlagen (Ãœberflutung, Dürre)
  • Einwanderung fremder Arten und Krankheiten (z. B. Sandmücke)
  • geringere Schneesicherheit in Tourismusgebieten
  • steigende Zahl von Konflikten und (Klima-)flüchtlingen

Beispiele

Beispiele für mögliche Anpassungsmaßnahmen sind (die jeweilige Sinnhaftigkeit muss gesellschaftlich diskutiert werden):

  • Bau von Hochwasserschutz- aber auch Wasserspeicheranlagen
  • Berücksichtigung bei Planung von Bauwerken und technischer Gebäudeausrüstung
  • Pflanzung von Hecken und Wäldern an erosionsgefährdeten Bereichen - aber auch zum Rückhalt von schnellem Wasserabfluss
  • Anpassung der Energieversorgung (Niedrigwasser zwingt Wasserkraftwerke - aber auch herkömmliche Kraftwerke zur Leistungsreduktion)
  • Berücksichtigung bei der Auswahl der Bepflanzung (z. B. trockenheitsresistente Arten)
  • Anpassung der Tourismusstrategien mit Ganzjahresangeboten und ggf. an andere Zielgruppen
  • Anpassung sozialer Systeme, z. B. im Hinblick auf ältere Menschen oder in Bezug auf Flüchtlinge

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