Umsetzungsbeispiele
NĂĽrnberg (Kornburg Nord)

Die Stadt Nürnberg ließ den städtebaulichen Entwurf für den Stadtteil Kornburg Nord bereits in einem sehr frühen Stadium energetisch, aber auch unter anderem im Hinblick auf Lärm, Verkehrsanbindung und Wärmeversorgung untersuchen. Dadurch konnten für die künftigen Bewohner ein weitaus höherer Nutzungsgrad der solaren Einstrahlung und weitere Komfortmerkmale realisiert werden.
Neben der Festlegung von verbindlichen Baustandards (KfW-40 bzw. Passivhaus) konnte auch eine teilweise zentrale Wärmeversorgung realisiert werden. Die Stadt Nürnberg bietet allen Bauherren eine begleitende Beratung an.
Quelle: Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern (Hrsg.), G.A.S. Sahner Architekten: Energie und Ortsplanung, 2010
Augsburg (Reese Kaserne)
Auf dem Gelände der ehemaligen amerikanischen Reese-Kaserne im Augsburger Stadtteil Kriegshaber entstehen nach und nach neue Wohnungen, ein Park und gewerbliche Nutzflächen. Im Rahmen der Entwicklung des städtebaulichen Entwurfs wurden eine Verschattungsanalyse sowie eine energetische Optimierung vorgenommen. Dabei wurden neben anderen Maßnahmen die ursprünglich geplanten rechteckigen Gebäude mit ihren schwer zu belichtenden Innenecken aufgelöst und für die Bepflanzung des Parks im Rahmen der Sorten- und Standortwahl darauf geachtet, dass unerwünschte Verschattungen vermieden werden.
Weitere Informationen finden Sie unter http://stadtplanung.augsburg.de/staedtebauliche-projekte/reese-kaserne/.
Quelle: Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern (Hrsg.), G.A.S. Sahner Architekten: Energie und Ortsplanung, 2010
Freiburg

Freiburg - bekannt für ein sehr großes Engagement im Bereich Erneuerbare Energien - hat auf einer Fläche von 1,5 ha eine Solarsiedlung entwickelt. Neben der energieeffizienten Bauweise der Gebäude wurde darauf geachtet, neben der Wohnnutzung (für ca. 5.600 Bewohner) auch 600 Arbeitsplätze zu schaffen (Mischgebiet). Ziel war neben einer guten Anbindung mittels ÖPNV an das bestehende Stadtzentrum ein "Stadtteil der kurzen Wege".
Neben Solararchitektur, deren Häuser mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen, wurde auch ein Hackschnitzel-beheiztes Wärmenetz gebaut.
Weitere Informationen finden Sie unter www.vauban.de oder https://de.wikipedia.org/wiki/Vauban_(Freiburg_im_Breisgau).
Quelle: Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern (Hrsg.), G.A.S. Sahner Architekten: Energie und Ortsplanung, 2010
Bilder: Rolf Disch Solararchitektur, Freiburg
Marktoberdorf - Punktesystem
Die Stadt Marktoberdorf erhebt für einige ihrer Baugebiete einen Energieaufschlag von 15 Euro je Quadratmeter. Für besonders energieeffiziente oder ökologische Bauweise werden dann Punkte vergeben und je nach erreichter Gesamtpunktzahl ein Teil des Energieaufschlags erstattet.
Jeder Punkt entspricht dabei einer Rückerstattung von 0,90 Euro je Quadratmeter, ab 23 erreichten Punkten wird ein zusätzlicher pauschaler Bonus von 1.000 Euro vergütet.
Punkte werden beispielsweise vergeben fĂĽr (Auszug)
- Errichtung eines KfW-Effizienzhauses 55 ⇒ 2 Punkte
- Errichtung eines zertifizierten Passivhauses ⇒ 16 Punkte
- Dämmhülle oder Hauskonstruktion zu mindestens 60% aus nachwachsenden Rohstoffen ⇒ je 1 Punkt
- rein regeneratives Heizsystem ⇒ 4 Punkte
- Thermische Solaranlage (Heizungsunterstützung) ⇒ 3 Punkte
Weitere Informationen finden sich unter http://www.klimaschutz-marktoberdorf.de/downloads/Klimaschutzprogramm_Neubaugebiete.pdf
Ottobeuren - Punktesystem
Auch der Markt Ottobeuren erstattet auf Antrag und gegen Nachweis einen Teil des Bauplatz-Kaufpreises. Die Höhe der Erstattung richtet sich dabei danach, wie viele Punkte ein Bewerber erreicht hat. Die Punkte werden nach einen Katalog vergeben, in dem die Anforderungen an das Bauwerk definiert sind. Jeder Punkt entspricht dabei einer Rückerstattung von 400 Euro bei einer Obergrenze von 6000 Euro.
Punkte werden beispielsweise vergeben fĂĽr (Auszug)
- Errichtung eines KfW-Effizienzhauses 70 ⇒ 2 Punkte
- Errichtung eines KfW-Effizienzhauses 40 Passivhauses ⇒ 13 Punkte
- Dämmhülle zu mindestens 70% aus nachwachsenden Rohstoffen ⇒ 1 Punkt
- rein regeneratives Heizsystem ⇒ 4 Punkte
- Blockheizkraftwerk wärmegeführt ⇒ 2 Punkte
Weitere Informationen finden Sie im Punktekatalog, den Erläuterungen zum Punktekatalog oder unter http://energie-ottobeuren.de/?aktuelles,1.
Rettenbach am Auerberg - Solarrabatt
In der Gemeinde Rettenbach am Auerberg verfügt nahezu jedes Haus, das jünger ist als ca. 10 Jahre, über eine Solaranlage. Beschleunigt wurde diese Entwicklung durch einen Rabatt auf den Kaufpreis der Baugrundstücke. Jedem Grundstückskäufer, der innerhalb von 3 Jahren nach Fertigstellung des Rohbaus eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage installiert, wurde ein Rabatt von 5 Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche gewährt. Dieser wurde zuvor auf den Kaufpreis aufgeschlagen.
Alternativ konnte auch ein nachträglicher Aufschlag von 5 Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche vereinbart werden, wenn nach drei Jahren noch keine Anlage errichtet wurde. Dies senkte die nominalen Grundstückskosten und ersparte dem Käufer damit einen Teil der Grunderwerbssteuer.